Hilfsbereiter Busfahrer rettet Geldbörse von Seniorin

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Als Traude Valenta ihre Geldbörse verloren hatte, befürchtete sie schon, sie niemals wiederzusehen. Doch dann meldete sich eines Tages ein hilfsbereiter Busfahrer, der hartnäckig blieb, bis er die Geldbörse samt ihrem Inhalt wieder an die Pensionistin überbringen konnte.

Wien/Hernals. In den vergangenen Jahren hat Traude Valenta einige Rückschläge hinnehmen müssen. Doch dann geschah etwas, das der 80-Jährigen die Hoffnung zurückgab. Ein kleiner Lichtblick, der die Pensionistin noch heute zu Tränen rührt. „Ich habe einen Engel“, freut sie sich gegenüber MeinBezirk. Doch was war passiert?

So wie auch an vielen anderen Sonntagen zuvor war die Pensionistin mit dem Auto unterwegs. Wie üblich parkte sie am Leopold-Kunschak-Platz, um sich dort bei einem der Ständer eine Sonntagszeitung zu besorgen. Auf dem Weg zurück zum Auto passierte das Unglück: Ihre rote Geldbörse samt E-Car, Ausweis und mindestens 250 Euro in bar rutschten ihr aus der Tasche. Ohne es zu bemerken, fuhr die Rentnerin wieder los. Ihre Geldbörse blieb am Boden liegend zurück. Jeder, der sie gewollt hätte, hätte sie einstecken können. Doch es kam ganz anders.

Ein unbekannter Anrufer meldet sich
An einem Sonntag Ende Juni kam dann ein Anruf von einer österreichischen Nummer, die sich jedoch nicht kannte, schilderte Valenta. „Anfangs vermutete ich einen Fake-Anruf“, betont die Pensionistin. Und der Verdacht wäre gar nicht so abwegig. Immerhin haben es Internetbetrüger häufig auf ältere Personen abgesehen. Doch dieser Anrufer hatte genau das Gegenteil im Sinn, unterstreicht die Seniorin mit einem Lachen.
Zunächst gab es ein Verständigungsproblem. weil der Mann einen starken Akzent hatte, gibt Valenta zu. Doch der Anrufer wurde immer hartnäckiger und ließ sich nicht abwimmeln. Er nannte sie beim Namen, gab ihre Wohnadresse an und bestätigte, auch die E-Card der Seniorin zu haben. Als der Anrufer sich dann auch noch als Busfahrer der Linie 42A zu erkennen gab, konnte die Seniorin ihr Glück gar nicht mehr fassen.

„Es war ein Wunder“
Der Busfahrer der Linie 42A hatte bei der Station Schafberghöhe eine rote Geldbörse liegen sehen. Daraufhin stieg er sofort aus dem Fahrzeug aus und sammelte sie ein. „Andere hätten sie wahrscheinlich behalten“, gibt die Seniorin MeinBezirk zu verstehen. Doch der Fahrer der Firma Dr. Richard setzte alles daran, dass Traude Valenta ihr Eigentum wieder zurückbekommen würde.

„Wir sind stolz darauf, dass unser Mitarbeiter vollen Einsatz gezeigt hat“, betont auch das Unternehmen. Der Fahrer würde bereits seit zwölf Jahren für das Busunternehmen fahren und es bereichern, heißt es seitens von Dr. Richard. Denn „Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, aufmerksam zu sein und aufeinander zu achten.“

„Vielleicht animiert das andere Leute auch zur Ehrlichkeit“, hofft Traude Valenta, die all ihre Gegenstände und das gesamte Geld dank des hilfsbereiten Busfahrers zurückerhalten konnte. Dem ehrlichen Busfahrer war es laut der Pensionistin hingegen nicht wichtig, genannt zu werden. “ Er hat das als selbstverständlich gesehen“, betont sie. Aber das sei es laut Valenta nicht gewesen: „Es war ein Wunder.“

Quelle: MeinBezirk, Autor: Lukas Ipirotis, 16.07.2025